Deutschlands witzigste Stadtrundfahrt kann man in Berlin unternehmen. Am Ballongarten in Berlin Mitte (Zimmerstraße / Ecke Wilhelmstraße) findet man das Gelände des Trabi-Safari Teams.

Das Team ist ein witziger Haufen von sehr netten Menschen. Kennengelernt habe ich sie dadurch, dass Andre, der Chef der Trabi-Safari, übers Internet ein riesen Paket Ersatzteile bei mir gekauft hat. Da er keine Möglichkeit für den Transport hatte, habe ich ihm die Teile geliefert. Beim Abladen von Anhänger und VW-Bus hatten wir schon eine Menge Spaß. Als Dankeschön schenkte das Team der Trabi-Safari mir eine Teilnahme an der Stadtrundfahrt "The wall ride" - Berlins ultimative Tour entlang der Mauer.

Am 04. Mai 2010 um 13:00 Uhr begann die Tour. Zunächst einmal bekam jeder Teilnehmer ein Visum, welches nötig ist um die Grenze von West- nach Ost-Berlin passieren zu können. Dieses wurde standesgemäß in einem alten Ural der Sowjetarmee abgestempelt und überreicht. Danach konnte sich jeder Teilnehmer einen Trabant in NVA-Optik auswählen. Da das Wetter nicht besonders gut war, standen die Kübel-Versionen leider nicht zur Verfügung, aber das tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Als Reiseproviant gab es eine tarnfarbene Tasche, standesgemäß gefüllt mit drei Flaschen "Wostok" und russisch Brot. Nach einer kurzen Einweisung in die Trabant-Handhabung ging es los. Vorbei am Brandenburger Tor und dem Regierungsviertel erreichten wir in einer kleinen Seitenstraße einen ehemaligen Wachturm.

Hier hatten wir die Gelegenheit ein paar Erinnerungsfotos zu schießen. Danach setzte sich die Kolonne aus insgesamt vier Trabis wieder in Bewegung - fast immer entlang des ehemaligen Mauer-/Grenzverlaufes. Über Funk und Lautsprecher bekamen wir immer tolle Informationen sowohl über den genauen Grenzverlauf, als auch über verschiedene Gebäude und Stadtteile. Nächster Haltepunkt auf unserer Tour war die Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße. Hier kann man einen originalerhaltenen Teil des ehemailgen Todesstreifens besichtigen und sich ein Bild davon machen, wie dieser "Gürtel" damals um Westberlin gelegen hat. 

Einige Meter weiter fuhren wir an einem Haus vorbei, in dem während des kalten Krieges von ein paar Männern ein Tunnel gegraben wurde, um sich selbst und anderen Menschen die Flucht nach Westberlin zu ermöglichen. Kurz darauf passierten wir den Fernsehturm am Alexanderplatz.

Vorbei an Plattenbausiedlungen und dem bekannten Café Moskau fuhren wir später auch die ehemalige Stalinallee - die Pracht- und Paradestraße der DDR mit ihren imposannten Häusern zu beiden Seiten entlang. An der East-Side-Gallery angekommen machten wir eine kleine Pause. Bei typischem Schwarzbrot mit Schmalz und einem heißen Tee, wurde den Teilnehmern die Technik des Trabants erklärt, sowie Interessante Einblicke in die geschichtlichen Hintergründe gegeben.

Nach einer ausgiebigen Stärkung machten wir uns auf zum letzten Teil unserer Tour. Kurz vorm Checkpoint Charly kamen wir in eine Polizeikontrolle. Ein Volkspolizist kontrollierte unsere Visas, vergewisserte sich vom einwandfreien Zustand der Fahrzeuge und kontrollierte, dass niemand der Fahrer Alkohol zu sich genommen hatte. Nach erfolgreicher Kontrolle bekamen wir alle einen Stempel in unser Visum, sodass wir die Grenze am Checkpoint Charly ohne Probleme überqueren konnten.

Von dort aus ging es leider schon wieder zurück zum Gelände des Trabi-Safari-Teams. Diese zweistündige Tour durch Berlin ist wirklich sehr zu empfehlen. Jeder der in Berlin etwas Ausgefallenes und Witziges erleben möchte, ohne das Geschichtliche der Stadt zu vernachlässigen, kommt um diesen Spaß einfach nicht drumrum. Das sollte sich wirklich niemand entgehen lassen.

Ein ganz herzliches Dankeschön an Andre und das ganze Trabi-Safari-Team für dieses tolle und einmalige Erlebnis. Es war wirklich der Wahnsinn. Ganz liebe Grüße nach Berlin!

 

Nach oben